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Über Grenzen gehen

Ein besonderer Tag war die Wanderung zur „Portella Blanca“, denn dort überschreitet man auf 2517 m die Grenze zwischen Frankreich, Andorra und Spanien. In Spanien wurden wir netterweise zuerst von den wilden Kühen, dann von Gewitter empfangen. Dem Gießkannenregen am Abend sind wir gerade noch entronnen, das Taxi kam zum richtigen Moment.

Der Chemin des Bonshommes

Umwerfend ist die wilde Natur der Pyrenäen, vor allem in den Höhen über 2000 Metern. Man trifft nur selten auf andere Wanderer, manchmal auf Familien mit Esel und Kindern. Öfters trifft man Kühe. Meist ging alles gut, einmal wurden wir von einer 40-hörnigen verrückt gewordenen Herde verfolgt, das war nicht so lustig. Große und kleine Stiere sitzen immer wieder am Wegesrand … Ich hatte viel darüber nachgedacht, ob es mit dem Tragen des Rucksacks gut geht. Mit Wasser und Essen hatte ich auch ca. 7 Kilo. Es klappte prima!

Sommer 2018: Herausforderungen

Eineinhalb Jahre nach dem Unfall: Was hat sich über den Sommer getan? Eine spannungsreiche Etappe zog sich über einige Monate hin: Die Frage meines Wiedereinstieges in den Beruf. Das entscheide nicht einfach ich. Es besteht ja bei Lehrerinnen die berechtigte Frage, ob sie die Aufsichtspflicht wahren können, bestimmte Voraussetzungen im Zusammenhang mit körperlicher Fitness und Durchhaltevermögen müssen erfüllt sein. Es waren verschiedene Instanzen im komplizierten Spiel beteiligt, meine Diskretion erlaubt, zu verraten, dass ich auch einen Anwalt beschäftigt habe. Die Kommunikation mit dem Arbeitgeber war nicht immer gelungen, Kontakt zu empathiefreien Personen gab es auch … Aber ich hatte auch stabilen Rückhalt, zum Glück! Über längere Zeit war unklar, wann ich beginnen sollte, im Juli oder doch mit dem neuen Schuljahr nach den Sommerferien? Und plötzlich lag der Juli „leer“ vor mir – kurzfristig erfuhr ich, dass mein Arbeitsbeginn im September sein sollte. Dringend brauchte ich eine Herausforderung, ich wollte es wissen: Die Bestätigung meiner „Alltagstauglichkeit“. Ich bin deshalb alleine nach Italien gefahren, eine Woche Intensiv-Sprachkurs. Habe allein meinen Koffer durch den Zug gewuchtet, mich …

Bewegungssommer

Im August fuhren wir zwei Wochen nach Italien, es war ein sehr intensiver Bewegungsurlaub in Ligurien und den okzitanischen Tälern des Westalpenbogens. Es war steil, es war steinig, staubig, felsig, heiß. Pure Unwegsamkeit. Für mich eine riesige Herausforderung, aber das Beste und Tollste überhaupt. Nach zwei Wochen habe ich es geschafft, mit zwei Wanderstöcken einigermaßen symmetrisch zu gehen. Das war ein riesiger Erfolg! Zudem hatte ich eine Woche lang die Gelegenheit, in einem wunderbaren Naturbecken (kaltes Wasser!) Aquajogging zu machen. Schwimmend ging ich noch eher unter.

Über mich ….

Hallo! Ich bin Uli und ich erzähle dir hier über meine außergewöhnliche Reise. Bis Februar 2017 unterrichtete ich Kinder mit Behinderungen an einer Schule in Süddeutschland und lebte mein normales 52-jähriges Leben. Durch einen Skiunfall bin ich aus meinem bisherigen Leben heraus geflogen, plötzlich war nichts mehr so wie es war. Ich brauchte selbst Hilfe. Ich schreibe diesen Blog, weil … … ich gerne erzähle … … diese Geschichte mit mir zu tun hat… … ich unfreiwillig auf ungemütlichem Terrain landete und mir meinen Weg erst suchen musste … … auf einen Donnerschlag auch viele tolle Momente folgen können … … ich vielleicht damit jemandem Mut machen und helfen kann … … mein Bericht interessant sein kann für Ärzte, Therapeuten, Freundinnen und Freunde, Kollegen und Kolleginnen …