Alle Artikel mit dem Schlagwort: Donaupraxis Hand-in-Hand

Mein Therapiemenü

Ich kann es bestätigen: Viel hilft viel! Unter diesem Motto betreibe ich seit 15 Monaten intensiv Therapie. Im Schnitt komme ich in dieser Zeit auf eine Einheit pro Werktag, täglich! Ich will euch hier mein „Menü“ darlegen, und euch zeigen, wie und in welcher Intensität verschiedene Therapieformen meine Heilung begünstigt und vorangebracht haben. Besonders wichtig ist für mich das Zusammenkommen unterschiedlicher Sichtweisen und Ansätze. Ihr versteht, das Ganze als Summe einzelner Teile ist wichtig! Als weiteres Prinzip sehe ich die Notwendigkeit, das geschädigte Körperteil in den Vordergrund der Behandlung zu stellen, aber auch am ganzen Körper zu arbeiten. Denn der Körper reagiert auch bei einem „nur“ zeitweisen Verlust von Bewegungsmöglichkeiten sehr stark in Bezug auf Muskulatur, Kraft, Koordination und Ermüdung. Denkt bei meinen Beschreibungen aber bitte daran, dass ich aus meiner individuellen Patientinnensicht berichte. Auswahl und Ablauf des „Therapiemenüs“ stammen von mir aufgrund von Wissen, Erfahrung, Recherche, Intuition und Impulsen zur richtigen Zeit von den richtigen Menschen. Danke dafür! Klar ist: So habe ich es gemacht, das muss nicht für jede Patientin, jeden Patienten passen. …

Individuelle Schienenanfertigung

In der Zeit, als ich meine rechte Hand überhaupt nicht nutzen konnte, war meine Schiene ein großes Glück. https://www.neatec.de › Startseite › Hand Sie gab mir ein wenig Aktivität zurück und ich gelangte mit der Schiene in eine allgemein bessere Körperhaltung. Hier siehst du einen Film zur Schienenanpassung: http://therapiezentrum-haas.de/donaupraxis-hand-in-hand-ulm/neatec-film-radialisschiene/ Ich bekam später noch eine zweite Schiene, mit deren Hilfe ich mein Handgelenk und die ganze Hand stabilisieren und ruhig stellen konnte. Das ist sehr günstig, wenn die Hand sehr aktiv war und Ruhe braucht. Zum Schlafen ist diese Schiene sehr praktisch, sie bietet Schutz, man legt sich damit nicht unabsichtlich auf die Hand.

Individuelle Anpassung der Radialisschiene NeaManex

Wie man im Video (http://therapiezentrum-haas.de/donaupraxis-hand-in-hand-ulm/neatec-film-radialisschiene/)  sehen kann, ist dieNeaManex- Schiene individuell anpassbar. Es ist fantastisch, dass das total schnell geht. Ich war sehr glücklich, dass ich die Schiene sofort anziehen und mitnehmen konnte. Sie war eine wirkliche Bereicherung. Die Handorthese dient der Extension und Stabilisierung der Hand in Dorsalextension. Die Schiene ermöglichte mir zu greifen und sie erlaubte mir, manche Aufgaben zweihändig zu erledigen. Zum Beispiel mit der rechten Hand die Schublade öffnen, mit der linken Hand etwas entnehmen. Natürlich hatte ich durch die Schiene nicht mehr Kraft. Sie hat eine Schonhaltung aufgebrochen und mir insgesamt eine bessere Haltung gegeben. Außerdem bewirkt eine Schiene als Signal an die Außenwelt, sie wurde in jeder Situation registriert und meine Mitmenschen verhielten sich entsprechend vorsichtig. Das ist nicht zu vernachlässigen, alleine die Vorstellung, angerempelt zu werden, war purer Horror. Ich trug die Schiene tagsüber. Man wäscht sie alle paar Tage. Mit zunehmender Stabilität im Handgelenk trug ich sie seltener und verließ mich auf das Tape.

Narben- und Faszientherapie: – Bella Bambi-Massage to go

Frau Haas-Schinzel zeigte mir zudem die Anwendung des „Bella Bambi – Massage to go“. Hier handelt es sich um ein total praktisches Gerät, ein Saugnapf aus Silikon, das sich für die Narbenpflege ebenso wie für die Faszientherapie eignet. Es wirkt durch Unterdruck, steigert die Durchblutung, verbessert den Lymphfluss und fördert die Flexibilität. Im Vergleich zur Faszienrolle kann man dieses kleine Ding überallhin mitnehmen und man kann es sehr feinfühlig und kleinräumig einsetzen, auch an schwer zugänglichen Stellen. Im Wasser ist es auch perfekt! Zudem gibt es drei verschiedene Ausführungen, um es in verschiedenen Intensitäten zu nutzen. Ich bin sehr begeistert von Bella Bambi! Es ist für mich fantastisch, eigenaktiv zu sein. Ich arbeite auf schmerzenden Stellen 10 Minuten lang und spüre danach eine Veränderung.

Narben- und Faszientherapie – Narbenpflaster Scarban

„Wenn die Wunde nicht mehr weh tut, schmerzt die Narbe“ (Bertolt Brecht). Die Anwendung von Silikongelfolien hilft am besten präventiv gegen eine gestörte Narbenbildung. Das Silikonpflaster wird nach dem Abheilen direkt auf die Narbe gelegt. Dort wirkt das Silikon auf die Überproduktion von Bindegewebsfasern ein und stoppt sie. Dadurch bildet sich die Narbe zurück. Sie wird flacher, blasser und Beschwerden vermindern sich. Ich habe das Narbenpflaster auf meiner langen Narbe über Monate eingesetzt, man kann ein Pflaster 50 Tage tragen. Man wäscht es immer wieder, die Qualität bleibt gleich. Es ist überhaupt kein Aufwand und ein großer Erfolg.

Handtherapie- Schwerpunktpraxis in Ulm: Mein Rechercheerfolg

Ich wusste nicht, dass die Handtherapie ein Aufgabenbereich innerhalb der Ergotherapie ist. Ich war entsprechend froh, dass mein Physiotherapeut und ich immer so angeregte Gespräche führten, denn dabei kamen wir auf diesen Begriff, der mich schließlich für zehn Behandlungen zur Donaupraxis Hand-in-Hand nach Ulm führte. Dort bekam ich großartige Unterstützung „an die Hand“: Infos und Therapie in den Bereichen Narbenpflege, Faszientherapie, Ultraschall und Gelenk-Beweglichkeit. Mehr dazu unter „Produkte und Hilfen“. Da ich zu diesem Zeitpunkt meine Schulter- Orthese bereits abgelegt hatte, brauchte ich einen Schutz und Unterstützung für meine Hand; das war der Ausgangspunkt meiner Suche gewesen. Bei Frau Haas-Schinzel erhielt ich eine individuell angepasste Radialisschiene, die meiner Hand und dem Handgelenk Stabilität und eine gewisse Aktivität gab, sodass meine rechte Hand wieder über eine eingeschränkte Greiffunktion verfügte. Zudem gelangte ich durch die Fahrten nach Ulm (per Zug, Auto fahren war nicht möglich) wieder zu einer beglückenden Eigenaktivität. Ulm ist eine wunderschöne Stadt.

April: Recherche Handtherapie

Nach 4 Wochen, kurz nach dem Termin in Günzburg, legte ich die Orthese ab. Wenn ein Körperteil über eine lange Zeit durch eine Orthese in einer bestimmten Lagerung geschützt wird, fühlt man sich nach dem Ablegen der Orthese frei, aber auch nackt und unsicher. Man möchte Normalität, weiß aber auch um die Beschädigung. Ich sollte den Arm nun selbst tragen und spürte ihn als regelloses schweres Anhängsel, unsteuerbar. Die Schulter permanent nach innen rotiert, der Arm seltsam gedreht, das wirkte sich auf meine komplette Bewegung aus. Ich hatte mich immer daran festgehalten, „dass ich ja laufen kann“. Aber so toll war das nicht. Meine Körperhaltung war sehr schief, sehr deutlich sah man es an meinem Ausschnitt, der mir fast über die Schulter rutschte. Dazu kamen Nerven- und Muskelschmerzen. Nicht schön. Dazu kam der Wunsch, da ich den Arm ja kaum kontrollieren konnte, nach Schutz und guter Lagerung. Ich wünschte mir eine individuell angepasste Orthese. Nur: Wer fertigt die an? Weil ich durch meinen Beruf weiß, wie wichtig in diesem Fall Fachkenntnis und Erfahrung sind, wollte …