Meine Therapie-Liste

Aufgepasst: Hier kommt mein persönliches (alphabetisch geordnetes) Therapie-Kompendium.

Du kannst alles im Internet nachlesen, deshalb habe ich meistens Links angegeben. Ich beschreibe hier in meinen Worten, was die Therapien mir gebracht haben. Ich hoffe, du kannst die Liste für dich nutzen!

Bobath Konzept:

Therapie nach dem Bobath Konzept bekommst du von neurologisch orientierten Therapeutinnen und Therapeuten. Auf meiner Suche nach einer physiologisch „richtigen“ Haltung und Bewegung profitiere ich sehr vom Bobath Konzept. Es geht hier weniger um den Aufbau von Muskulatur, sondern um ein Ausprobieren und Finden von Bewegungsmöglichkeiten, ausgehend von der Stellung der Gelenke im Raum. Es gelingt ganz wunderbar, wenigstens kurzzeitig in eine gute Haltung zu gelangen und diese auszubauen.

Boeger Narbentherapie: „Zwicken auf hohem Niveau“

Tut weh, ist aber unglaublich wirkungsvoll, weil verklebte Faszien wieder beweglich gemacht werden. „Was sich nicht bewegt, verklebt“ – das ist ein ganz einfacher, aber wahrer Satz. Ich erlebe gerade einen Neuaufbau meiner Körperhaltung und Abbau von Spannungen im Bereich des Oberkörpers, der sehr weitreichend ist. Die Boeger Narbentherapie ist hier ein wichtiger Puzzlestein im gesamten Konzept.

Narben sind nicht nur oberflächlich und ein optisches Thema. Durch eine OP wird Gewebe geöffnet, da geht es alleine durch fünf Hautschichten, durch Faszien- und Muskelgewebe durch (wenn es nicht zu vermeiden ist). Es kann beim Heilen leicht zu Verklebungen, Verwachsungen, inneren und äußeren Wülsten kommen, vor allem dann, wenn an einer Stelle oder an einem Körperteil (wie bei mir am Arm viermal) mehrfach geschnitten wird. Hier findest du Infos und Therapeuten in deiner Nähe: www.narbentherapie.com/. In diesem Zusammenhang ist auch die Matrix-Rhythmus-Therapie sehr interessant und hilfreich: www.marhythe-systems.de

Elektrotherapie:

Ich hatte mein kleines Elektrotherapiegerät fast ein Jahr lang, ich habe es verordnet bekommen. Wenn wegen einer Nervenverletzung Muskulatur „brach“ liegt, kannst du damit den Muskelabbau ein wenig eindämmen. Das Gerät legst du zweimal täglich für 10 Minuten an. Du lernst, wie es geht. Dann werden deine Muskeln durch den (sanften) Strom bewegt. http://www.krauthtimmermann.de/elektrostimulation/produkte/paresestim/

Feldenkrais :

 „Das Fühlen wird klarer, die Bewegungen, das Tun erreichen neue Grenzen und das Denken wird weiter.“
Moshé Feldenkrais

Feldenkrais- Einzelstunden sind eine Privatleistung, die aus eigener Tasche zu bezahlen sind. Ich bekomme dafür aber eine Behandlung, die sich auf meinen individuellen Bedürfnissen aufbaut. Mir geht es dabei um das Wiedererlernen guter Körperhaltung und Beweglichkeit, die immer mehr ohne Schonhaltung auskommt: „ Bewusstheit durch Bewegung“. Nach der Feldenkraisstunde solltest du etwas Ruhiges machen, um wirklich von der Behandlung zu profitieren. www.feldenkraisinternational.org

Handtherapie:

Die Handtherapie ist ein Spezialgebiet der Ergo- oder Physiotherapie. Ausgebildete Handtherapeutinnen haben ein Zertifikat der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie www.dahth.de oder der Akademie für Handrehabilitation http://www.akademie-fuer-handrehabilitation.de/. Handtherapeutinnen wissen Bescheid über die Anatomie der Hand (Arm, Ellbogen, Schulter), über Erkrankungen und Verletzungen, über Therapieansätze, über Schienenbau und noch viel mehr. Wenn deine Nervenverletzung mit einem der drei Armnerven zu tun hat, empfehle ich dir sehr, eine Handtherapeutin aufzusuchen. Du bekommst dort eine sehr spezifische Behandlung. Über die Webseiten findest du Therapeutinnen in deiner Nähe. Es gibt wenige Schwerpunktpraxen für Handtherapie, zum Beispiel die „Donaupraxis Hand-in-Hand Ergotherapie & Handtherapie Ulm“  http://therapiezentrum-haas.de/.

Faszientherapie:

Ich bin sehr fasziniert von einem Dokumentarfilm, der leider nur noch bis 27.03.2018 auf der Arte-Mediathek verfügbar ist: „Faszien – geheimnisvolle Welt unter der Haut“ https://www.arte.tv/de/videos/070788-000-A/faszien-geheimnisvolle-welt-unter-der-haut/

Alle Welt redet über die Faszien, das verborgene Bindegewebe, das unseren Körper im Innersten zusammenhält. Welche Rolle spielt dieses Ganzkörpernetzwerk wirklich? Bietet es Chancen für neue Therapien und Heilung, zum Beispiel für die Volkskrankheit Nummer eins, den Rückenschmerz? Die Dokumentation zeigt die neuesten Erkenntnisse der internationalen Wissenschaft.

Faszien galten lange nur als bedeutungsloses Hüllmaterial, das von Chirurgen ignoriert und von Anatomen wegpräpariert wurde. Heute weiß man, dass das Bindegewebe den Menschen feinmaschig umhüllt wie ein zweiter Körper und alle inneren Organe durchdringt, selbst die Adern und das Gehirn. Sogar von Faszien als ein riesiges Schmerzorgan ist die Rede. Überall spricht man über das geheimnisvolle Gewebe. Die Faszien – ein Hype oder Quell wegweisender Erkenntnisse und neuer Therapieformen? Renommierte Forscher überall auf der Welt setzen sich mit dieser Frage auseinander. In Padua revolutionierte Prof. Carla Stecco mit ihrem Faszienatlas die Welt der Anatomie. Sie seziert die große Rückenfaszie, die als Verursacher für chronische Rückenschmerzen gesehen werden kann. Der amerikanische Faszien-Pionier Thomas Myers, Autor von „Anatomy Trains“, ermöglicht Einblicke in das riesige Ganzkörpernetzwerk, das den Menschen stabilisiert und aufrecht hält. Robert Schleip, einer der führenden deutschen Forscher, zeigt die Auswirkungen, die zu wenig Bewegung für das hochempfindliche Fasziengewebe hat. Die Forscherin Helene Langevin aus Boston zeigt auf, welche Rolle den Faszien bei der uralten Heilmethode Akupunktur zukommt. Gemeinsam kommen alle Wissenschaftler zu der aktuellen Erkenntnis: Die weißen Bindegewebsfasern sind zum einen Verursacher von Schmerzen und Erkrankungen, aber auch ein alternativer Ansatz für neue Heilungsmethoden. (Filmtext)

Individuelle Schienenanfertigung:

In der Zeit, als ich meine rechte Hand überhaupt nicht nutzen konnte, war meine Schiene ein großes Glück. https://www.neatec.de › Startseite › Hand

Sie gab mir ein wenig Aktivität zurück und ich gelangte mit der Schiene in eine allgemein bessere Körperhaltung. Hier siehst du einen Film zur Schienenanpassung: http://therapiezentrum-haas.de/donaupraxis-hand-in-hand-ulm/neatec-film-radialisschiene/

Ich bekam später noch eine zweite Schiene, mit deren Hilfe ich mein Handgelenk und die ganze Hand stabilisieren und ruhig stellen konnte. Das ist sehr günstig, wenn die Hand sehr aktiv war und Ruhe braucht. Zum Schlafen ist diese Schiene sehr praktisch, sie bietet Schutz, man legt sich damit nicht unabsichtlich auf die Hand.

Kinesiotape:

Ein Tape ist ein wunderbares Mittel zur Stabilisierung, zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung der Wahrnehmung auf allen Ebenen. Bei mir werden/ wurden unter anderem per Tape das Handgelenk und der Daumen stabilisiert, die Streckfunktion der Finger verbessert, das höchst unangenehme Gefühl des Ameisenlaufens auf dem Handrücken reduziert, das „Spüren“ im Unterarm und Hand erleichtert und die Muskulatur des Unterarms angeregt. Ein Tape bringt dir „Dauertraining“. Wenn du eine komplizierte Narbe hast, es gibt auch ein Narbentape. Ich probiere das aus und berichte.

Krankengymnastik:

Mit Krankengymnastik werden alle möglichen Krankheiten therapiert. Sie umfasst sowohl aktive als auch passive Therapieformen. Ziel der Krankengymnastik ist es, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers zu verbessern. Innerhalb der Krankengymnastik gibt es viele besondere Behandlungskonzepte. Eine gute Physiotherapiepraxis zeichnet sich dadurch aus, dass die Mitarbeiter über verschiedene Fortbildungen verfügen.

Krankengymnastik an Geräten (KGG):

Wenn man über eine längere Zeit ziemlich beeinträchtigt war und nach OPs oder Schmerzzuständen wieder daran denken kann, in die aktive Bewegung einzusteigen, dann kann die KGG eine große Bereicherung sein. Du bekommst in der KGG ein auf dich individuell angepasstes Bewegungsprogramm, du bekommst Hilfe, wo du sie brauchst und Herausforderungen, die dich voranbringen. Vor allem kannst du dort ansetzen, wo du Erfolge spüren kannst und übst nicht in dein Defizit hinein. Die KGG kann wieder ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern. Frage vorher bei deiner Krankenkasse, wie viel Einheiten du bekommst. www.physio-deutschland.de/patienten-interessierte/wichtige-therapien-auf-einen-blick/geraetegestuetzte-krankengymnastik.html

Lymphdrainage:

Von Lymphdrainage profitierst du nach der OP sehr! Mit sanften Bewegungen wird an den (unvermeidlichen) Schwellungen gearbeitet. Dadurch wird wirklich gestaute Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert. https://www.apotheken-umschau.de/Alternative-Medizin/Lymphdrainage-Wann-sie-sinnvoll-ist-217585.html.

Manuelle Therapie:

Grundlage der Manuellen Therapie sind spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen beseitigt werden. Physiotherapeuten untersuchen dabei die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion sowie die Koordination der Bewegungen, bevor ein individueller Behandlungsplan festgelegt wird. Die Manuelle Therapie bedient sich sowohl passiver Techniken als auch aktiver Übungen.

Myoreflextherapie:

Die Behandlung findet am muskulären System des Bewegungsapparates statt. Seit dem Unfall habe ich wöchentlich einen Termin. Ich profitiere mindestens dreifach: Durch die Einschränkung auf meiner rechten Seite ergeben sich Veränderungen (z.B. Verspannungen im Nackenbereich) im ganzen Körper – die Myoreflextherapie kann hier ausgleichen. Es wird spezifisch im Bereich Schulter/Arm/Hand gearbeitet. Mindestens genauso wichtig ist die psychotraumatische Arbeit: Ich kann über meine Ängste und Sorgen sprechen und habe ein zuhörendes und positiv unterstützendes Gegenüber. www.myoreflex.de

Nordic Walking:

Ist für alle eine perfekte Sportart; für mich war es fantastisch, um wieder dynamischer „in Gang“ zu kommen. Die dabei notwendige Bewegung in Schulter („die Schulter tanzt“) und Brustwirbelsäule, die Diagonalbewegung im Körper, die Koordination von Stockeinsatz und Schritt und das alles an der Luft – sehr zu empfehlen. Nordic Walking-Kurse werden von Sportvereinen, von Sporttherapeuten und von VHS angeboten.

PNF:

PNF steht für „Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation“ und ist eine Therapiemethode und –technik in der Physiotherapie, die insbesondere bei Bewegungsstörungen eingesetzt wird. www.physio-deutschland.de/patienten-interessierte/wichtige-therapien-auf-einen-blick/pnf-therapie.html

Spiegeltherapie:

Die Spiegeltherapie ist eine Methode, mit der man neurologische Funktionsstörungen  wirksam behandeln kann. Man kann sie für das (Wieder-) Erlernen einer Bewegung in den Händen oder den Füßen einsetzen. Durch die Symmetrie der Übungen – die gesunde Hand „erinnert“ die schwache Hand – fiel es mir leichter, Bewegungen wieder zu erlernen, für die ich keine Vorstellung mehr hatte. Die ersten Male war Spiegeltherapie so anstrengend, dass ich anschließend 2 Stunden geschlafen habe. Du siehst ein Foto im Blog unter „Expertinnen und Experten“.

Osteopathie:

Habe ich im Abstand von 4-6 Wochen. Es fühlt sich an wie ein Update von Knochen, Gelenken, Muskeln und Faszien. Danach ist der Körper irgendwie „sortierter“, die Aufrichtung ist besser und die Bewegung gelingt leichter.