Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schrift

Meine tolle Spracherkennungssoftware!

Als ich spürte, dass all meine Zeitrechnungen für die Dauer meiner Einschränkungen nicht funktionierten, und ich mich besser für eine längere Zeit einrichten sollte, recherchierte ich nach Spracherkennungssoftware. Ich kaufte im Juli „Dragon Professional individual Version 15“ von Nuance. Ich bin sehr froh über diese Investition, auch wenn ich heute, im Dezember, einen Stift in der rechten Hand halten kann und meinen Einkaufszettel schreiben kann, habe ich doch nicht genug Kraft und Fingerfertigkeit für den erweiterten Einsatz, weder auf Papier noch auf der Tastatur. Auch Glückwunschkarten schreibt noch mein Mann. Die ganzen Texte dieses Blogs wären ohne Dragon nicht möglich gewesen, ich habe alles diktiert. Ich redigiere und organisiere von Hand, das wäre alles auch per Sprachbefehl möglich, da Dragon ohne große Einarbeitung wirklich intuitiv funktioniert. Aber ich freue mich ja darüber, beide Hände wieder einsetzen zu können. Gut kann ich mir vorstellen, Dragon wirklich weiter zu benutzen, vor allem bei längeren Texten. Man muss sich anders anpassen, die Abläufe des Verfassens und Redigierens sind bei mir unterschiedlich, wenn ich diktiere oder selbst tippe.

Handschrift und Arbeiten am Schreibtisch

Eine Lehrerin ohne Handschrift ist eine ziemliche Katastrophe. In der rechten Hand konnte ich die ganzen Monate weder einen Stift halten, noch bekam ich beim Paketboten eine Unterschrift hin. Mit Unterstützung des linken Zeigefingers schaffte ich es, einen dicken Bleistift zu halten und einen kleinen Einkaufszettel zu schreiben. Das war es aber auch schon. Schrift ist Kulturtechnik Ab und zu versuchte ich handschriftlich zu üben, das endete aber nur in Tränen. Nicht umsonst ist Schrift eine „Kulturtechnik“ – sie gehört zum Menschsein und ohne Schrift spürt man den Verlust sehr stark. Auf der Tastatur bekam ich mit den Fingern der linken Hand keine Großschreibung hin und ich kam einfach nicht voran. Zudem war es bis Juli nicht möglich, am Schreibtisch zu sitzen, weil mein Oberkörper so verdreht war. So gab es von mir monatelang keine schriftsprachlichen Erzeugnisse, außer WhatsApp Nachrichten und Mails von der Touch-Oberfläche meines Tablets.