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Weitergehen, nach vorne schauen, auf das Gute hoffen

Durch dieses große Glück und das Erleben mentaler Stärke veränderte sich meine Einstellung. Mittlerweile hatte ich in meiner Nähe eine Handtherapeutin gefunden. Die Schiene trug ich nur noch selten, viel lieber hatte ich meinen fantastischen Tapeverband. Termine bei einer tollen Osteopathin habe ich auch bekommen. Ich widmete mich ganz stark meinen Aufgaben aus der Therapie. Weil ich nun mobiler geworden war, spürte ich deutlich eine Veränderung in der Bewegung: Ich war unsicherer geworden, wackeliger, ich fühlte mich sehr schief, ich hatte Schwierigkeiten in der Balance und am ganzen Körper Muskelmasse verloren. Ich war sehr viel zu Fuß unterwegs, aber auf meinen gewohnten Sport und meine Alltagsbewegung hatte ich ja monatelang verzichten müssen. Da erfuhr ich, wieder im Gespräch mit den Therapeuten, dass es „Krankengymnastik an Geräten (KGG)“ auf Rezept gibt. Das war fantastisch. Seit Juli, zunächst zweimal wöchentlich, kann ich wieder mit Spaß und mit meinen Möglichkeiten und individuellen Zielen trainieren und gelange, ganz langsam, wieder zu stabileren Bewegungsabläufen. Aber, ich schreibe dies im November, es ist ein sehr langer Weg.

Was hat mir noch geholfen?

Ich habe ganz stark den Kontakt „nach draußen“ gesucht, und habe meistens per Textnachricht kommuniziert. Ich wollte den Schreck meiner Freundinnen, meiner Kollegen und meiner Familie nicht so gerne am Telefon erleben, weil ich ja ganz besonders nah am Wasser war. Das galt auch für die späteren Wochen. Sehr schnell habe ich gemerkt, dass ich mit Mitleidsbezeugungen nicht so gut umgehen konnte. Ich möchte viel lieber über meinen Zustand innerhalb einer Normalität und nicht im Mitleidsmodus sprechen. Stark gemacht hat mich auch die Unterstützung und Empathie meines Operateurs, der mich in den ersten Tagen und die gesamten nachfolgenden Wochen und Monate begleitet und mich vor allem zu jeder Zeit ernst genommen hat. Das ist für mich immer noch sehr zentral. Und natürlich mein Mann. Der Allerwichtigste. Ich habe schon im Krankenhaus begonnen, über Therapien nachzudenken und Termine zu planen. Aktiv sein, den Kopf oben halten und weiter gehen.