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Ende April: Ausgehen

Wir waren mit Freunden im Restaurant eingeladen. Ich hatte in der Handtherapie-Praxis einen beeindruckenden Tapeverband bekommen. Es war wie Zauberei: ich hatte mich schon daran gewöhnt, dass ich es im Restaurant wenig länger als eine Stunde aushalten kann, ich konnte dann nicht mehr sitzen. Mit dem Tape blieb es 5 Stunden lang lustig.

Haushalt: Putzen

Durchaus gab es in Haushaltsthemen auch Stressphasen. Es war immer wieder die Überlegung, ob wir eine Haushaltshilfe engagieren. Aber glücklicherweise arbeitet bei uns schon lange eine Putzhilfe, die sehr umsichtig die wirklich wichtigen Dinge übernahm, manchmal länger bleiben konnte, und uns die ganze Bügelwäsche abnahm. Weil es mir oft wirklich schlecht ging, wollte ich keine fremde Person im Haus haben, man muss abwägen. Mir war es zu kompliziert, jemandem, die mich nicht kennt, Aufgaben und Abläufe zu erklären und zu übertragen.

Mitte April: Alltag ausprobieren oder: Bloß kein Jogginghosen-Style!

Aber egal: Auch in eingeschränkten Zeiten muss es einen Alltag geben. Es ist wichtig, ganz normale Dinge zu tun und vor allem die, die man gerne macht, die man hin bekommt und die ein gutes Gefühl geben. In meinen Lieblingsgeschäften habe ich mit Hilfe von tollen empathischen Verkäuferinnen eingekauft. Weil ich Hilfe bekommen habe an Stellen, wo ich sie brauchte, aber nicht mit Mitleid überschüttet worden bin, fühlten sich diese Einkäufe extrem toll an. Ich habe vorsichtig begonnen, alleine unterwegs zu sein, zunächst spazierengehend. Als die Anfänge klappten,  habe ich meinen Radius erweitert. Ich muss dazu sagen, dass für mich Autofahren oder Fahrradfahren ja nicht möglich ist. Ich musste meine Logistik neu denken, zum Beispiel habe ich eine BahnCard gekauft. Die konnte ich auch gut gebrauchen, weil ich ab April zehn Termine in einer Handtherapie-Schwerpunktpraxis in Ulm wahrgenommen habe. Dahin brauchte ich mit der Bahn zwei Stunden pro Strecke. Dieser Weg hat sich gelohnt, einerseits natürlich aus therapeutischen Gründen, andererseits konnte ich wieder etwas für mich alleine organisieren. Ulm ist eine tolle Stadt und es …

Über mich ….

Hallo! Ich bin Uli und ich erzähle dir hier über meine außergewöhnliche Reise. Bis Februar 2017 unterrichtete ich Kinder mit Behinderungen an einer Schule in Süddeutschland und lebte mein normales 52-jähriges Leben. Durch einen Skiunfall bin ich aus meinem bisherigen Leben heraus geflogen, plötzlich war nichts mehr so wie es war. Ich brauchte selbst Hilfe. Ich schreibe diesen Blog, weil … … ich gerne erzähle … … diese Geschichte mit mir zu tun hat… … ich unfreiwillig auf ungemütlichem Terrain landete und mir meinen Weg erst suchen musste … … auf einen Donnerschlag auch viele tolle Momente folgen können … … ich vielleicht damit jemandem Mut machen und helfen kann … … mein Bericht interessant sein kann für Ärzte, Therapeuten, Freundinnen und Freunde, Kollegen und Kolleginnen …        

Was ich alles nicht kann

ich kann nicht greifen ich kann nicht schreiben ich kann den Stift nicht halten. ich kann nicht schneiden – Messer und Schere ich kann nicht kochen ich kann nicht Fahrradfahren ich kann nicht Autofahren ich kann keine Knöpfe schließen ich kann keine Schuhe binden ich kann meine Wanderschuhe nicht anziehen ich kann nicht am Schreibtisch sitzen ich kann nicht am PC arbeiten – keine Tastatur ich kann nicht im Garten arbeiten ich kann mein Buch nicht halten ich kann mich nicht konzentrieren ich kann nur mit der linken Hand essen