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Mein Glücksprogramm

Über die verschiedenen Therapieansätze habe ich euch jetzt viel erzählt. Doch kommen die wertvollen Therapien nicht in ihrer ganzen Wirkung an, wenn Körper, Geist und Seele miteinander kämpfen. Nur: Dieser Zwist lässt sich überhaupt nicht vermeiden.

Warum dauert es so lange? – Wann wird es besser? – Werde ich diese Schmerzen, Verspannungen, Ungeschicklichkeiten dauerhaft haben? – Warum bin ich schon wieder so müde? – Bekomme ich irgendwann wieder mehr Aktivitäten und Komplexität in einem Tag unter? – Sehen die anderen, wie schwer es oft ist? – Welche Rückmeldungen bekomme ich? – Möchte ich überhaupt auf meine Verletzung angesprochen werden und wenn ja, wie? – Fühle ich mich darauf reduziert? –

Diese Fragen und 1000 andere käue ich immer wieder, geht es euch auch so? Es wäre ein Wunder, würde man sich diese Fragen nicht stellen. Denn so groß ist der Wunsch, wieder zur Normalität zu gelangen. Und so weit der Weg.

Zu den Kämpfen, die ich mit mir selbst ausfechte, kommen die Widrigkeiten, die sich beruflich aus der langen Krankheitszeit ergeben. Wie positioniert sich mein Arbeitgeber? – Welche Regelungen gibt es und wie werden sie angewendet? – Existenzielle Themen für Patienten mit einer peripheren Nervenverletzung, für mich auch. – Wann geht es wieder ins Berufsleben und in welchem Umfang? –

Leider habe ich in den letzten Monaten in dieser Hinsicht nach positivem Auftakt schlechte Erfahrungen gemacht. Wie geht es euch?

Was hilft? Im ersten Moment kann das Schneckenhaus, der Rückzug, die Trauer, hilfreich sein. Mir gelingt es auf jeden Fall nicht, diese ernsten Themen „weg zu lachen“. Aber dann muss es ja weitergehen, also: Den Faden aufnehmen, alle Energien einsammeln, Ideen und Taten folgen lassen.

Hier tritt mein Glücksprogramm auf den Plan. Das ist richtig Arbeit, weil ich nicht unbedingt beschwingt durch den Tag tanze, ich aber alles tun möchte, um diese in jeglicher Hinsicht begrenzte Zeit gut zu gestalten. Das Glücksprogramm habe ich erfunden, als die Welt für mich so richtig elend aussah, in der Zeit, als überhaupt nicht klar war, ob ich wieder auf eine Art von Normalbewegung hoffen darf.

Es geht so: Finde heraus, was dich glücklich macht. Entdecke Tätigkeiten, Wahrnehmungen, Orte, die dir guttun. Alles, was dir nicht guttut, lass bleiben, sofern es möglich ist.

Hier sind Beispiele aus meinem Glücksprogramm:

  • Zusammen etwas machen, was mir gelingt;
  • draußen sein, neue Landschaften entdecken, mich bewegen;
  • liebe Menschen treffen und gute Gespräche führen;
  • etwas für den Intellekt tun: Sprache lernen, anspruchsvollere Literatur lesen;
  • kleine Dinge: besonderen Käse kaufen, Rosen schneiden, Marmelade kochen (kann ich wieder), ein Kaffee in der Stadt;
  • Aufgaben mit Verantwortung nach außen übernehmen, ich betreue eine syrische Familie
  • schöne Dinge anschauen, herstellen, kombinieren oder sogar kaufen
  • mich körperlich richtig anstrengen, zum Beispiel im Fitnessstudio, und danach richtig erledigt sein
  • etwas planen, eine Wanderung, einen Ausflug, eine Reise – und natürlich auch ausführen!

Und, ehrlich gesagt, ich glaube ganz fest, dass ich das Glücksprogramm in gesunde Zeiten hinein mitnehme!

 

 

 

 

 

 

 

 

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