Autor: Uli

Maurisches Märchen

Die ganze Alhambra ist ein sehr großer Bau, eine riesige Festung. Was auf den Fotos kaum auffällt, ist der Nasridenpalast. Diese Räumlichkeiten sind märchenhaft, sie zu beschreiben, übersteigt meine sprachlichen Möglichkeiten und auch die fotografischen sind begrenzt. Man muss das selber sehen.

Februar in Granada

Auch im Februar ist in Granada viel los, auch wenn es, mit der bis zu 3000 m hohen verschneiten Sierra Nevada im Rücken, morgens und abends ganz schön kalt war. Man kann alle Wege zu Fuß machen und das macht sehr viel Spaß, weil es viel zu schauen gibt. Die Alhambra zu besichtigen ist ein wunderschönes Erlebnis. Aufgepasst: man muss die Tickets im Vorhinein buchen. In der kurzen Zeit haben wir sehr viel andalusisches Leben kennen gelernt – Tapasbars und Flamenco inklusive.

Andalusien im Februar – bloß kein Skiurlaub!

Es wird euch nicht überraschen, dass es für mich dieses Jahr wirklich keinen Skiurlaub gibt. Ich denke, es wird mir nicht so schwer fallen, das Skifahren aufzugeben. Für den Winter 2018 musste unbedingt eine Reise her, die so gar nichts mit Winterurlaub zu tun hat. Für eine Woche bot sich Andalusien an – tolle Städte, Berge, Meer; angenehme Temperaturen; wenig Niederschläge und gut erreichbar. In Granada hatten wir für drei Nächte eine wunderschöne Ferienwohnung mit Blick (von der Dachterrasse!) auf die Alhambra.

Training und Arbeit

Das Tolle ist, dass ich nun selbst aktiv arbeiten muss: Ich habe zu Hause einen Pezziball im Wohnzimmer, den nutze ich für Übungen zur Rumpfstabilität und Gleichgewicht. Darauf mache ich auch isometrische Übungen für Arme, Brust und Schulter. In der KGG (Krankengymnastik an Geräten) lerne ich Aufgaben mit Seilzug und Gewichten kennen. Sehr viel Spaß macht mir das Training mit dem 4D-Trainer: In verschiedenen Positionen stehend oder liegend, in Schlingen mit Händen, Armen oder Rumpf gelagert, gegen Widerstand des eigenen Gewichts oder des Materials. Ich profitiere in der KGG von der Kreativität und der riesigen Erfahrung meiner Sporttherapeutin und es ist nicht so, wie die Krankenkasse glaubt: Dass ich hier Übungen einstudieren und danach selbständig trainieren kann. Es gibt so viele Aufgaben, für die ich die individuelle Kontrolle dringend benötige, weil ich durch meine Schädigung nicht die Möglichkeit habe, die richtige Ausführung zu spüren, obwohl ich eine großartige „Spürerin“ bin. Deshalb ist es nicht richtig, dass die Krankenkasse die Anzahl von KGG-Einheiten deckelt und ich vermutlich einen sehr großen Anteil privat finanzieren muss. Aber das …

Die Mühen der Ebene

Nein, es ist noch nicht Zeit für das Happy End! Wer (wie ich) denkt, mit dem stabilen Handgelenk sei ein nie endender Glückszustand erreicht, täuscht sich, leider. Spektakulär, freudig, glücklich – der Zustand, den ich im Herbst erlebt habe, hat sich überlebt. Ein stabiles Handgelenk ist noch weit entfernt von einer funktionierenden Hand. Nein, die Arbeit scheint erst jetzt zu beginnen. Doch das stimmt nicht, denn ich habe ja in den vergangenen Monaten schon einen weiten Weg zurückgelegt. Immer wieder verändert sich die Perspektive und pendelt sich auf einen neuen Fokus ein. Es ist etwas erreicht und sofort eröffnet sich wieder ein riesiges neues Arbeitsfeld. Und jetzt gibt es nicht die „ersten Male“, das „Schau mal, was ich kann!“. Es geht ganz schlicht um Training und Arbeit. So, jetzt geht es los mit dem Erarbeiten von Kraft, Ausdauer, Feinmotorik und der Erweiterung meiner Schulterbeweglichkeit. Außerdem habe ich sehr viel zu tun mit dem Abbau von Schonhaltungen und dem Wiedererwerb einer guten Grundhaltung.

Im September machte ich vier Ärzte (und mich) glücklich

Mein Handgelenk war stabil! Dabei kann ich nicht einmal sagen, wann „es“ passiert ist. Man sieht sich ja auch nicht beim Haare wachsen zu. Irgendwann ging es eben. Dann gab es viele „erste Male“: Mit zwei Besteckteilen essen, mit zwei Händen Haare waschen, mit zwei Händen Gesicht eincremen, rechts die Tasse greifen, … In der KGG habe ich Nordic Walking gelernt und konnte mit beiden Stöcken umgehen. Ende September wurden die Platte und die Schrauben operativ entfernt. Danach hatte ich wieder mit dem langen Schnitt und der Narbe zu tun.

Bewegungssommer

Im August fuhren wir zwei Wochen nach Italien, es war ein sehr intensiver Bewegungsurlaub in Ligurien und den okzitanischen Tälern des Westalpenbogens. Es war steil, es war steinig, staubig, felsig, heiß. Pure Unwegsamkeit. Für mich eine riesige Herausforderung, aber das Beste und Tollste überhaupt. Nach zwei Wochen habe ich es geschafft, mit zwei Wanderstöcken einigermaßen symmetrisch zu gehen. Das war ein riesiger Erfolg! Zudem hatte ich eine Woche lang die Gelegenheit, in einem wunderbaren Naturbecken (kaltes Wasser!) Aquajogging zu machen. Schwimmend ging ich noch eher unter.

Meine tolle Spracherkennungssoftware!

Als ich spürte, dass all meine Zeitrechnungen für die Dauer meiner Einschränkungen nicht funktionierten, und ich mich besser für eine längere Zeit einrichten sollte, recherchierte ich nach Spracherkennungssoftware. Ich kaufte im Juli „Dragon Professional individual Version 15“ von Nuance. Ich bin sehr froh über diese Investition, auch wenn ich heute, im Dezember, einen Stift in der rechten Hand halten kann und meinen Einkaufszettel schreiben kann, habe ich doch nicht genug Kraft und Fingerfertigkeit für den erweiterten Einsatz, weder auf Papier noch auf der Tastatur. Auch Glückwunschkarten schreibt noch mein Mann. Die ganzen Texte dieses Blogs wären ohne Dragon nicht möglich gewesen, ich habe alles diktiert. Ich redigiere und organisiere von Hand, das wäre alles auch per Sprachbefehl möglich, da Dragon ohne große Einarbeitung wirklich intuitiv funktioniert. Aber ich freue mich ja darüber, beide Hände wieder einsetzen zu können. Gut kann ich mir vorstellen, Dragon wirklich weiter zu benutzen, vor allem bei längeren Texten. Man muss sich anders anpassen, die Abläufe des Verfassens und Redigierens sind bei mir unterschiedlich, wenn ich diktiere oder selbst tippe.