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Scuola Palazzo Malvisi

Zudem wohnte ich bei einer reizenden alten Dame, die mir liebevoll Frühstück machte und mit der ich abends zusammen WM-Fußball guckte. Das geht zum Glück sprachfrei! Die Lerngruppen in der Scuola Palazzo Malvisi sind klein, die Lehrerinnen kümmern sich sehr um die Belange der SchülerInnen. Dazu hatte ich einen Kochkurs gebucht, abends in einem Restaurant – auch alles auf Italienisch!

Spontanes Glück: Italienisch in Italien

Mit nur wenigen Tagen der Planung bin ich alleine nach Bagno di Romagna gefahren, eine Kleinstadt im Apennin. Dort Italienisch zu lernen, ist wirklich intensiv: Man wird gegrüßt, alles geht nur auf Italienisch und jede Einwohnerin, jeder Einwohner (es sind nicht so viele) weiß Bescheid, warum man da ist und unterstützt den Lernerfolg entsprechend!

Mein Glücksprogramm

Über die verschiedenen Therapieansätze habe ich euch jetzt viel erzählt. Doch kommen die wertvollen Therapien nicht in ihrer ganzen Wirkung an, wenn Körper, Geist und Seele miteinander kämpfen. Nur: Dieser Zwist lässt sich überhaupt nicht vermeiden.

Warum dauert es so lange? – Wann wird es besser? – Werde ich diese Schmerzen, Verspannungen, Ungeschicklichkeiten dauerhaft haben? – Warum bin ich schon wieder so müde? – Bekomme ich irgendwann wieder mehr Aktivitäten und Komplexität in einem Tag unter? – Sehen die anderen, wie schwer es oft ist? – Welche Rückmeldungen bekomme ich? – Möchte ich überhaupt auf meine Verletzung angesprochen werden und wenn ja, wie? – Fühle ich mich darauf reduziert? –

Diese Fragen und 1000 andere käue ich immer wieder, geht es euch auch so? Es wäre ein Wunder, würde man sich diese Fragen nicht stellen. Denn so groß ist der Wunsch, wieder zur Normalität zu gelangen. Und so weit der Weg.

Zu den Kämpfen, die ich mit mir selbst ausfechte, kommen die Widrigkeiten, die sich beruflich aus der langen Krankheitszeit ergeben. Wie positioniert sich mein Arbeitgeber? – Welche Regelungen gibt es und wie werden sie angewendet? – Existenzielle Themen für Patienten mit einer peripheren Nervenverletzung, für mich auch. – Wann geht es wieder ins Berufsleben und in welchem Umfang? –

Leider habe ich in den letzten Monaten in dieser Hinsicht nach positivem Auftakt schlechte Erfahrungen gemacht. Wie geht es euch?

Was hilft? Im ersten Moment kann das Schneckenhaus, der Rückzug, die Trauer, hilfreich sein. Mir gelingt es auf jeden Fall nicht, diese ernsten Themen „weg zu lachen“. Aber dann muss es ja weitergehen, also: Den Faden aufnehmen, alle Energien einsammeln, Ideen und Taten folgen lassen.

Hier tritt mein Glücksprogramm auf den Plan. Das ist richtig Arbeit, weil ich nicht unbedingt beschwingt durch den Tag tanze, ich aber alles tun möchte, um diese in jeglicher Hinsicht begrenzte Zeit gut zu gestalten. Das Glücksprogramm habe ich erfunden, als die Welt für mich so richtig elend aussah, in der Zeit, als überhaupt nicht klar war, ob ich wieder auf eine Art von Normalbewegung hoffen darf.

Es geht so: Finde heraus, was dich glücklich macht. Entdecke Tätigkeiten, Wahrnehmungen, Orte, die dir guttun. Alles, was dir nicht guttut, lass bleiben, sofern es möglich ist.

Hier sind Beispiele aus meinem Glücksprogramm:

  • Zusammen etwas machen, was mir gelingt;
  • draußen sein, neue Landschaften entdecken, mich bewegen;
  • liebe Menschen treffen und gute Gespräche führen;
  • etwas für den Intellekt tun: Sprache lernen, anspruchsvollere Literatur lesen;
  • kleine Dinge: besonderen Käse kaufen, Rosen schneiden, Marmelade kochen (kann ich wieder), ein Kaffee in der Stadt;
  • Aufgaben mit Verantwortung nach außen übernehmen, ich betreue eine syrische Familie
  • schöne Dinge anschauen, herstellen, kombinieren oder sogar kaufen
  • mich körperlich richtig anstrengen, zum Beispiel im Fitnessstudio, und danach richtig erledigt sein
  • etwas planen, eine Wanderung, einen Ausflug, eine Reise – und natürlich auch ausführen!

Und, ehrlich gesagt, ich glaube ganz fest, dass ich das Glücksprogramm in gesunde Zeiten hinein mitnehme!

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Therapiemenü

Ich kann es bestätigen: Viel hilft viel! Unter diesem Motto betreibe ich seit 15 Monaten intensiv Therapie. Im Schnitt komme ich in dieser Zeit auf eine Einheit pro Werktag, täglich!

Ich will euch hier mein „Menü“ darlegen, und euch zeigen, wie und in welcher Intensität verschiedene Therapieformen meine Heilung begünstigt und vorangebracht haben. Besonders wichtig ist für mich das Zusammenkommen unterschiedlicher Sichtweisen und Ansätze. Ihr versteht, das Ganze als Summe einzelner Teile ist wichtig!

Als weiteres Prinzip sehe ich die Notwendigkeit, das geschädigte Körperteil in den Vordergrund der Behandlung zu stellen, aber auch am ganzen Körper zu arbeiten. Denn der Körper reagiert auch bei einem „nur“ zeitweisen Verlust von Bewegungsmöglichkeiten sehr stark in Bezug auf Muskulatur, Kraft, Koordination und Ermüdung.

Denkt bei meinen Beschreibungen aber bitte daran, dass ich aus meiner individuellen Patientinnensicht berichte. Auswahl und Ablauf des „Therapiemenüs“ stammen von mir aufgrund von Wissen, Erfahrung, Recherche, Intuition und Impulsen zur richtigen Zeit von den richtigen Menschen. Danke dafür! Klar ist: So habe ich es gemacht, das muss nicht für jede Patientin, jeden Patienten passen.

Mein Appell an alle Ärzte: Bitte seien Sie großzügig mit der Vergabe von Rezepten! Wirksame Bewegungstherapie ist bei einer peripheren Nervenverletzung wirklich von allergrößter Bedeutung. Patienten mit peripheren Nervenverletzungen sind nicht in der Lage, so wie Krankenkassen meinen, in der Therapie gelernte Übungen zu Hause fortzusetzen. Denn es ist meist nicht möglich, Bewegung selbst zu kontrollieren. Zudem ist aktives Üben erst sehr spät im Behandlungsablauf möglich, das liegt in der Natur der Sache ….

Ich hoffe sehr, dass die Forschung sich mit der Wirksamkeit von Therapieansätzen in der Behandlung peripherer Nervenverletzungen befasst. Es wäre wunderbar, wenn zukünftig in den Leitlinien, die ja Wegweiser für alle Behandelnden, aber auch für Patientinnen und Patienten darstellen, aufgelistet würde, welche Arten, Formen und Therapiekonzepte in welcher Intensität angewendet werden müssen.

Vorspeise: Wundheilung nach der OP

Nach den OPs bekam ich sanfte Behandlungen im Rahmen von Lymphdrainage und manueller Therapie in der Physiopraxis. Es ging um den Abbau von Schwellungen, um Durchblutungsförderung, passives Bewegen und Förderung des Heilungsprozesses. Ich hatte wöchentlich drei Termine Physiotherapie, je 1 Stunde, davon 15 Minuten Elektrobehandlung. Ich begann sofort nach der ersten OP mit Myoreflextherapie, bis heute ein wöchentlicher Termin – lest dazu den Artikel meiner Heilpraktikerin. In meiner schwierigen Situation – Unfallschock, gebrochene Schulter, gelähmte Hand – lebensnotwendig. Das Fantastische an der Myoreflextherapie ist für mich die ganzheitliche Sichtweise, die Verbindung von Körper und Psyche. Die Gespräche, die die Behandlung begleiten, führen mich immer wieder zu einer positiven und nach vorne gerichteten Grundeinstellung zurück, auch wenn die Perspektive über Monate sehr unklar war. Zugleich wird in der Behandlung auf ein muskuläres Gleichgewicht hingearbeitet, sodass Schmerzzustände reduziert auftreten.

Wenige Wochen später begann ich mit zwei wöchentlichen Terminen (45 Minuten) Ergotherapie bei einer neurologisch orientierten Therapeutin, die mit dem Bobath-Konzept arbeitet. Wieder kurz danach entdeckte ich die handtherapeutische Schwerpunktpraxis (auch Ergotherapie) in Ulm. Dorthin fuhr ich für die Dauer eines Rezepts. Ich erhielt ein Elektrostimulationsgerät, das ich ein Jahr lang zweimal täglich je 10 Minuten lang anwendete. Ich lernte die Faszientherapie kennen und erfuhr Wissenswertes zur Narbenbehandlung.

Erster Gang: Erweiterung der Bewegung

Versorgt mit meiner NeaManex-Schiene und später mit dem Tape, erweiterten sich meine Möglichkeiten und mein Bewegungsradius. Ich konnte zwei Monate nach dem Unfall im Restaurant sitzen (die Speisenauswahl begrenzte sich auf einhändig Essbares) und schon eine Stunde bergauf gehen, das war ein riesiger Erfolg.

In der Physio- und in der Ergopraxis wurden meine Schulterbeweglichkeit passiv und auch schon ein wenig aktiv trainiert und mein Nerv stimuliert, zum Beispiel mit PNF. Ich hatte schon einige Übungen für zu Hause. In der Ergotherapie wurden alle Gelenke meiner Fallhand passiv durchbewegt, damit es in der Zeit der Lähmung keinesfalls zu Gelenkversteifungen (Kontrakturen) käme. Ich erhielt Ultraschallbehandlungen und eine Zeit lang war es sehr angenehm, meinen Arm in eine Wanne mit weißen Bohnen zu tauchen (im türkischen Laden gibt es Großpackungen), es war kühlend und angenehm auf der Haut.

Zweiter Gang: Nach der Neurolyse

Nach der zweiten OP im Juni 17, vier Monate nach dem Unfall, erhielt ich wieder Lymphdrainage und führte alle Therapietermine weiter. In der Ergotherapie lernte ich die Spiegeltherapie kennen und übte erste Bewegungen mit der rechten Hand. Ich hatte eine Handtherapeutin in meiner Nähe gefunden (1-2 Termine pro Woche), die meinem Mann das Anlegen eines Tapes zeigte und mir eine angenehme „Ruheschiene“ für die Nacht baute. Ein Osteopathietermin alle 4-6 Wochen kam dazu. Nach der Osteopathie fühlen sich Knochen, Gelenke und Muskeln wie „neu sortiert“ an. In der Physiotherapie erlebte ich die fantastischen Möglichkeiten manueller Therapie. Ich entdeckte „Krankengymnastik an Geräten“ (KGG) mit einem Termin pro Woche. Nach dem Abheilen meiner Narben besuchte ich so oft es ging (und ich einen Fahrer hatte) das Thermalbad, im Sommer zusätzlich das Freibad. Schwimmen ging/ geht nicht, aber Aquajogging. Das warme Wasser erlaubt mir schwerelose Bewegungen, die ich an Land nicht vermag. Ich suchte die Anstrengung, wollte auf jeden Berg steigen und versuchte mit allen Mitteln, meine verlorene Kraft und Muskulatur wieder aufzubauen. Harte Arbeit! Im August versuchte ich, die Berge mit Wanderstöcken hoch zu kraxeln, das war zwar total asymmetrisch, aber ein Riesenerfolg! Meine Hand zu benutzen war eine große Kunst geworden, aber irgendwie veränderte sich etwas zum Positiven.

Dritter Gang: Stabiles Handgelenk

Ich führte alle Therapien weiter und hatte manchmal zehn Termine pro Woche. Mein stabiles Handgelenk eröffnete mir sieben Monate nach dem Unfall eine neue Welt, ständig konnte ich etwas Neues, wie ein kleines Kind. In der KGG lernte ich Nordic Walking und das Training wurde aktiver und anstrengender. Ich lief durch die Gegend, was das Zeug hielt. Das Metall in meinem Oberarm wurde entfernt und ich hatte wieder mit Heilen und Narbenbehandlung zu tun. Diesmal verhielt sich die Narbe etwas komplizierter. Im Oktober, nach 8 Monaten, konnte ich wieder Auto fahren. Im November nahm ich meinen Vertrag im Sportstudio wieder auf und erarbeitete mit einer Physiotherapeutin einen ersten selbstständigen Trainingsplan. Zweimal pro Woche trainierte ich im Studio nur Übungen, die ich auch selbst kontrollieren konnte. Ich hatte mir einige Schonhaltungen angewöhnt, die ich nur durch Lernen und Kontrolle von außen irgendwann in der Zukunft wieder auflösen kann.

Vierter Gang: Die Mühen der Ebene

Über den Winter passierte nichts offensichtlich Spektakuläres. Insgesamt hatte ich pro Woche ca. 15 Stunden und mehr mit Therapien zu tun, Arztbesuche nicht gerechnet. Das Erarbeiten von Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Feinmotorik vollzog sich unter großem Einsatz und Konsequenz; die Rückmeldung, der Trainingserfolg waren jeweils erst mit großer Zeitverzögerung sicht- und spürbar. Im vergangenen Winter mit bleigrau verhangenen Himmel war das nicht immer einfach.

Zum Glück war ich deutlich mobiler und gönnte mir den wöchentlichen Thermalbadbesuch. In der Physiotherapie profitierte ich von der Wärmebehandlung mit Fangopackungen.

Fünfter Gang: It’s not over …

Meine Handfunktion verbesserte sich im Winter deutlich, sodass Handschrift und Aufgaben in der Küche wieder möglich waren. Ich war wieder alltagskompatibler geworden, und bezahlte die „neuen“ Fähigkeiten mit großer Erschöpfung. Ich konnte Aufgaben bewältigen, ich wollte es auch, doch war einfach alles unglaublich anstrengend. Ich konnte tagsüber zwei Stunden tief schlafen.

Von außen wirkte ich wohl recht „normal“, und hörte jetzt oft die Frage, wann ich denn wieder arbeiten würde. Doch daran war ein Jahr nach dem Unfall noch nicht zu denken. Man lebt in einer anderen Zeitdimension. Meine Regeneration ist vergleichsweise „turboschnell“. Kein Arzt hätte gedacht, dass meine Bewegung in der „kurzen“ Zeit in dem Maße zurückkehrt, wie es geschehen ist(!).

In der Physiotherapie entdeckte ich im Februar die Boeger Narbentherapie und profitiere von dieser Behandlung sehr. Durch das Lösen von verklebtem Gewebe im Bereich meiner Narben und damit verbundenen Faszien (kann recht schmerzhaft sein!) erlebe ich eine großartige Verbesserung meiner Bewegung im Bereich der Schulter.

Einem Impuls folgend, setzte ich mich aufs Fahrrad – es funktionierte! Dazu die Entdeckung, dass meine Stützmuskulatur dafür nicht ausreicht – Nackenschmerzen! Also eine neue Trainingsaufgabe.

Deutlich spürte ich nun ein Gefühl des „Verdrehtseins“, ausgelöst durch ein ganzkörperliches Ungleichgewicht. Ich begann mit Feldenkrais Einzelstunden, einmal pro Woche. Ich finde es großartig, mittels kleiner und kleinster Bewegungen, ausgehend von der Körpermitte, langsam zu einem Gleichgewicht zurückzukehren. Ich glaube, es wird funktionieren.

Heute kann ich schon wieder viele Alltagsdinge regeln, brauche jedoch nach wie vor viel Zeit und Energie für meine Therapien. Ich führe sie im gleichen Umfang fort, das ist der Auftrag von Professor Antoniadis.

Das ist der Stand der Dinge. Der Nachtisch ist noch nicht in Sicht. Aber er kommt. Und wird köstlich!

 

 

 

 

Krankengymnastik an Geräten (KGG)

Wenn man über eine längere Zeit ziemlich beeinträchtigt war und nach OPs oder Schmerzzuständen wieder daran denken kann, in die aktive Bewegung einzusteigen, dann kann die KGG eine große Bereicherung sein. Du bekommst in der KGG ein auf dich individuell angepasstes Bewegungsprogramm, du bekommst Hilfe, wo du sie brauchst und Herausforderungen, die dich voranbringen. Vor allem kannst du dort ansetzen, wo du Erfolge spüren kannst und übst nicht in dein Defizit hinein. Die KGG kann wieder ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern. Frage vorher bei deiner Krankenkasse, wie viel Einheiten du bekommst. www.physio-deutschland.de/patienten-interessierte/wichtige-therapien-auf-einen-blick/geraetegestuetzte-krankengymnastik.html

Individuelle Schienenanfertigung

In der Zeit, als ich meine rechte Hand überhaupt nicht nutzen konnte, war meine Schiene ein großes Glück. https://www.neatec.de › Startseite › Hand

Sie gab mir ein wenig Aktivität zurück und ich gelangte mit der Schiene in eine allgemein bessere Körperhaltung. Hier siehst du einen Film zur Schienenanpassung: http://therapiezentrum-haas.de/donaupraxis-hand-in-hand-ulm/neatec-film-radialisschiene/

Ich bekam später noch eine zweite Schiene, mit deren Hilfe ich mein Handgelenk und die ganze Hand stabilisieren und ruhig stellen konnte. Das ist sehr günstig, wenn die Hand sehr aktiv war und Ruhe braucht. Zum Schlafen ist diese Schiene sehr praktisch, sie bietet Schutz, man legt sich damit nicht unabsichtlich auf die Hand.

Faszientherapie

Ich bin sehr fasziniert von einem Dokumentarfilm, der leider nur noch bis 27.03.2018 auf der Arte-Mediathek verfügbar ist: „Faszien – geheimnisvolle Welt unter der Haut“ https://www.arte.tv/de/videos/070788-000-A/faszien-geheimnisvolle-welt-unter-der-haut/

Alle Welt redet über die Faszien, das verborgene Bindegewebe, das unseren Körper im Innersten zusammenhält. Welche Rolle spielt dieses Ganzkörpernetzwerk wirklich? Bietet es Chancen für neue Therapien und Heilung, zum Beispiel für die Volkskrankheit Nummer eins, den Rückenschmerz? Die Dokumentation zeigt die neuesten Erkenntnisse der internationalen Wissenschaft.

Faszien galten lange nur als bedeutungsloses Hüllmaterial, das von Chirurgen ignoriert und von Anatomen wegpräpariert wurde. Heute weiß man, dass das Bindegewebe den Menschen feinmaschig umhüllt wie ein zweiter Körper und alle inneren Organe durchdringt, selbst die Adern und das Gehirn. Sogar von Faszien als ein riesiges Schmerzorgan ist die Rede. Überall spricht man über das geheimnisvolle Gewebe. Die Faszien – ein Hype oder Quell wegweisender Erkenntnisse und neuer Therapieformen? Renommierte Forscher überall auf der Welt setzen sich mit dieser Frage auseinander. In Padua revolutionierte Prof. Carla Stecco mit ihrem Faszienatlas die Welt der Anatomie. Sie seziert die große Rückenfaszie, die als Verursacher für chronische Rückenschmerzen gesehen werden kann. Der amerikanische Faszien-Pionier Thomas Myers, Autor von „Anatomy Trains“, ermöglicht Einblicke in das riesige Ganzkörpernetzwerk, das den Menschen stabilisiert und aufrecht hält. Robert Schleip, einer der führenden deutschen Forscher, zeigt die Auswirkungen, die zu wenig Bewegung für das hochempfindliche Fasziengewebe hat. Die Forscherin Helene Langevin aus Boston zeigt auf, welche Rolle den Faszien bei der uralten Heilmethode Akupunktur zukommt. Gemeinsam kommen alle Wissenschaftler zu der aktuellen Erkenntnis: Die weißen Bindegewebsfasern sind zum einen Verursacher von Schmerzen und Erkrankungen, aber auch ein alternativer Ansatz für neue Heilungsmethoden. (Filmtext)

Handtherapie

Die Handtherapie ist ein Spezialgebiet der Ergo- oder Physiotherapie. Ausgebildete Handtherapeutinnen haben ein Zertifikat der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie www.dahth.de oder der Akademie für Handrehabilitation http://www.akademie-fuer-handrehabilitation.de/. Handtherapeutinnen wissen Bescheid über die Anatomie der Hand (Arm, Ellbogen, Schulter), über Erkrankungen und Verletzungen, über Therapieansätze, über Schienenbau und noch viel mehr. Wenn deine Nervenverletzung mit einem der drei Armnerven zu tun hat, empfehle ich dir sehr, eine Handtherapeutin aufzusuchen. Du bekommst dort eine sehr spezifische Behandlung. Es gibt wenige Schwerpunktpraxen für Handtherapie, zum Beispiel die „Donaupraxis Hand-in-Hand Ergotherapie & Handtherapie Ulm“ http://therapiezentrum-haas.de/. Über die Webseiten findest du Therapeutinnen in deiner Nähe.

Feldenkrais

„Das Fühlen wird klarer, die Bewegungen, das Tun erreichen neue Grenzen und das Denken wird weiter.“ Moshé Feldenkrais

Feldenkrais- Einzelstunden sind eine Privatleistung, die aus eigener Tasche zu bezahlen sind. Ich bekomme dafür aber eine Behandlung, die sich auf meinen individuellen Bedürfnissen aufbaut. Mir geht es dabei um das Wiedererlernen guter Körperhaltung und Beweglichkeit, die immer mehr ohne Schonhaltung auskommt: „ Bewusstheit durch Bewegung“. Nach der Feldenkraisstunde solltest du etwas Ruhiges machen, um wirklich von der Behandlung zu profitieren. www.feldenkraisinternational.org

Boeger Narbentherapie

„Zwicken auf hohem Niveau“. Tut weh, ist aber unglaublich wirkungsvoll, weil verklebte Faszien wieder beweglich gemacht werden. „Was sich nicht bewegt, verklebt“ – das ist ein ganz einfacher, aber wahrer Satz. Ich erlebe gerade einen Neuaufbau meiner Körperhaltung und Abbau von Spannungen im Bereich des Oberkörpers, der sehr weitreichend ist. Die Boeger Narbentherapie ist hier ein wichtiger Puzzlestein im gesamten Konzept.

Narben sind nicht nur oberflächlich und ein optisches Thema. Durch eine OP wird Gewebe geöffnet, da geht es alleine durch 5 Hautschichten, durch Faszien- und Muskelgewebe durch (wenn es nicht zu vermeiden ist). Es kann beim Heilen leicht zu Verklebungen, Verwachsungen, inneren und äußeren Wülsten kommen, vor allem dann, wenn an einer Stelle oder an einem Körperteil (wie bei mir am Arm viermal) mehrfach geschnitten wird. Hier findest du Infos und Therapeuten in deiner Nähe: www.narbentherapie.com/. In diesem Zusammenhang ist auch die Matrix-Rhythmus-Therapie sehr interessant und hilfreich: www.marhythe-systems.de